Was ist besser Rollrost oder Lattenrost?

Schlafen und vor allem das Equipment, das dazu benötigt wird, wird mehr und mehr zu einer Wissenschaft. Auf dem Markt Tummeln sich High End Produkte im Bereich Matratzen oder Kissen. Bett- und Schlafberater betreten den Markt, um den Schlaf zu optimieren. Dabei suggerieren sie auch gerne einen medizinischen Mehrwert, die ihre Beratung und ihre Produkte haben sollen.

Und tatsächlich ist es so, dass schlechter Schlaf durch schlechtes Liegen gesundheitliche Folgen wie Verspannungen oder gar chronische Schäden an Muskeln und Gelenken hervorbringen kann. Daher wird jede Entscheidung, was das Bett betrifft gleichsam zu einer wissenschaftlichen Frage. So auch die Frage, welches Rost man für sein Bett verwenden sollte. Muss es ein High End Lattenrost sein oder tut es auch ein schnödes Rollrost? Im Folgenden werden einige Anhaltspunkte gegeben, die bei der Entscheidung helfen können.

Das Rollrost

Bevor man sich mit der Verarbeitung, der Beschaffenheit und dem Material eines Rollrosts beschäftigt, kann man sich gleich dem größten Vorteil des Rollrosts zuwenden: Dem Preis.

Das Rollrost unterbietet den Preis eines Lattenrosts um mehrere Größenordnungen. Ein Rollrost ist zuweilen bereits für ungefähr 20 Euro zu haben.
Ein weiterer Vorteil der ins Auge sticht, ist die Möglichkeit ein Lattenrost leicht, bequem und kompakt transportieren zu können. Das wird jeden Umzug ein wenig erleichtern.

Aber auch bei Rollrosten gibt es bereits Unterschiede hinsichtlich der Qualität und der Beschaffenheit. Die einfachste Variante ist ein Verbund aus mehreren Leisten aus Holz – zumeist Buchenholz – die durch mehrere Bänder zusammengehalten werden und sich dann wie der Name es schon sagt, auf den Bettrahmen abrollen lassen. Der Nachteil bei dieser einfachen Variante liegt darin, dass sich die Holzleisten durchaus verschieben können und sich damit auch negativ auf die durchgehende Stabilität der Matratze auswirken können. 

Bei einer andere Variante des Rollrosts sind die Holzleisten durch ein Stecksystem verstärkt und miteinander verbunden und bieten damit mehr Stabilität und Halt. Diese Variante ähnelt dann bereits einem herkömmlichen einfachen Lattentost.

Im Gegensatz zum Lattenrost ist der Abstand der Holzleisten bei einem Rollrost in der Regel größer. Das hat den Vorteil, dass dadurch die Belüftung der Matratze besser ist, aber wiederum den Nachteil einer schlechteren Stabilität und Unterstützung der Matratze.

Ein Rollrost eignet sich für die meisten Matratzen wie Federkernmatratzen und andere. Nicht verwenden sollte man ein Lattenrost in Kombination mit einer Kaltschaummatratze, denn durch die größeren Abstände bei den Holzleisten vergrößert sich bei der Kaltschaummatratze die Gefahr des Durchliegens.

Das Lattenrost

Das Lattenrost oder auch Federholzrahmen genannt, gibt es in verschiedenen Ausführungen und Qualitätsstufen, wobei auch jeweils verschiedenen Materialien zum Einsatz kommen können. Ihnen allen gemein ist im Wesentlichen das gleiche Prinzip der Konstruktion. Hierbei sind die Holzleisten, in der Regel mit Kunststoff- oder Kautschukkappen an den Enden versehen, der Reihe nach in relativ kleinen Abständen auf einem Rahmen in rechteckiger Form montiert.

Die eng angeordneten und elastischen Holzleisten sollen der Matratze die notwendige Stabilität und beim Liegen die notwendige Flexibilität gewährleisten. 

Wie bereits angedeutet gibt es auch Lattenroste in den verschiedensten Ausführungen. In der einfachsten Ausführung ist das Lattenrost starr und statisch. In anderen Ausführungen können das Kopf- oder Fußteil in der Höhe verstellt werden. Weiteren Komfort wird durch die Möglichkeit geboten das Lattenrost elektrisch verstellen zu können.

Was aus orthopädischer oder medizinischer Sicht wertvoll ist, sind Lattenroste, bei denen die Holzleisten flexibel angeordnet werden können. So können verschiedene Zonen erstellt werden, die den Körper in seiner natürlichen Liegehaltung unterstützen sollen.

Eine weitere Variante bildet das Tellerlattenrost. Beim Tellerlattenrost sind tellerförmige und bewegliche Konstruktionen aus Plastik auf den Holzleisten angebracht. Diese Tellerkonstruktionen sorgen für eine gleichmäßiger Verteilung von Gewicht und Druck. Diese Lattenroste können teilweise und in bestimmten Arealen mit Plastiktellern oder durchgehend mit Plastiktellern versehen sein.

Es gibt einige Dinge, auf die bei Lattenrosten geachtet werden sollte:

Fazit

Rollroste sind dermaßen preiswert, dass man durchaus einmal den Selbstversuch wagen kann. Dies gilt umso mehr, wenn man eine gute Matratze besitzt. Dann fällt der Unterschied zwischen Rollrost und Lattenrost nicht so sehr ins Gewicht.

Wer allerdings bereits Beschwerden im Bereich des Nackens, Rückens, Beckens oder der Knie hat, sollte durchaus in ein hochwertiges Lattenrost investieren und sich dabei auch eingehend beraten lassen, etwa von einem Orthopäden. Unterm Strich bieten Lattenroste, wenn man sich nicht auf eine einfache Basisversion beschränkt, wesentlich mehr Komfort und Luxus etwa durch die Möglichkeiten der (elektrischen) Verstellbarkeit. Auf dieser Ebene kann ein Rollrost natürlich nicht mithalten. Für einfache Ansprüche dürfte es allerdings ausreichend sein.